Kaplan Karl Girisch in Sandleiten

Karl Gi­risch wur­de 1944 in Wien ge­bo­ren, be­such­te das Schot­ten­gym­na­si­um und schloss 1970 an der Hoch­schu­le für Welt­han­del sein Stu­dium als Dip­lom­kauf­mann ab. 1970 hei­ra­te­te er sei­ne Frau Fe­li­ci­tas. Aus der Ehe gin­gen 2 Kin­der her­vor.

1972 kauf­te er ein Un­ter­neh­men, das Da­ten der Wer­bung in sta­tis­tisch­er Form auf­be­rei­te­te und an Zei­tun­gen, Rund­funk und Fern­se­hen ver­kauf­te. Ge­mein­sam mit sei­ner Frau füh­rte er die­ses Un­ter­neh­men bis 2000, als es vom Markt­for­schungs­in­sti­tut Fessl über­nom­men wur­de.

Schon En­de der 80er Jah­re mach­te sich Un­ru­he be­merk­bar und er such­te nach neu­en Mög­lich­kei­ten. Mit sei­ner Frau un­ter­nahm Karl Gi­risch im­mer wie­der Rei­sen in den Ori­ent, um christ­liche Min­der­hei­ten zu b­esu­chen. Dort fan­den sie stets freund­liche Auf­nah­me und er­leb­ten Christ­sein in­ni­ger als bei uns, wo Chris­ten­tum Mehr­heits­re­li­gi­on ist.

Ganz be­son­ders ist ihm die Be­geg­nung mit ei­nem 10-jäh­ri­gen Bu­ben in Er­inn­erung, den er frag­te, ob man im Klos­ter woh­nen könn­te: „Sei­ne Ge­gen­fra­ge war, ob wir denn Chris­ten sei­en. Und als ich die Fra­ge mit Ja be­ant­wor­te­te, fiel er mir um den Hals und sag­te: Dann sind wir ja Brü­der. Die­se Wor­te blie­ben mir bis heu­te in Er­in­ner­ung.“

Da­rauf be­gann er wei­ter zu su­chen, oh­ne ge­nau zu wis­sen was er ei­gent­lich fin­den woll­te, und trat in die Fran­zis­ka­ni­sche Ge­mein­schaft ein. Dort er­fuhr er al­ler­dings Ent­täu­schun­gen und be­gann Mit­te der 90er Jah­re mit ei­ner theo­lo­gisch­en Aus­bil­dung.

2001 wur­de er schließ­lich zum Dia­kon ge­weiht und war un­ter an­der­em in der Pfar­re Ma­ria Na­men, im Pfle­ge­heim Ho­he War­te, in der Pfar­re Her­nals bei Alt-Pfar­rer Kol­ler und in Alt Ot­ta­kring bei Pfar­rer Tho­mas Na­tek tä­tig. Nach der Wei­he un­ter­nahm er mit sei­ner Frau wei­ter­hin Rei­sen zu christ­lich­en Min­der­hei­ten, dies­mal nach Sy­ri­en.

Nach dem Tod sei­ner Ehe­frau 2018 ging für Karl Gi­risch ei­ne „von Gott ge­seg­ne­te Bin­dung“ in die­ser Welt zu En­de. In die­ser Si­tua­ti­on mo­ti­vier­te ihn Pfar­rer Tho­mas Na­tek die pries­ter­liche Lauf­bahn als Spät­be­ru­fe­ner ein­zu­schla­gen. Da­für er­hielt er von Kar­di­nal Schön­born die Er­laub­nis an der päpst­lich­en Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz zu stu­die­ren. Am 19.Ju­ni 2021 wur­de Karl Gi­risch zum Pries­ter ge­weiht.

Eine kur­ze Vor­stell­ung von Ka­plan Gi­risch gibt es auch im Herbst Pfarr­blatt 2021.

Pfarr­blatt 2/2021

So kön­nen Sie mich er­rei­chen:

karl.girisch@altottakring.at