Vortrag über Klimawandel

Fast 150 Be­su­cher ka­men zu ei­nem ein­drucks­vol­len Vor­trag der re­no­mier­ten Kli­ma­ex­per­tin Dr. Hel­ga Kromp-Kolb. Wird die Mensch­heit es schaf­fen, die be­vor­ste­hen­de Ka­tas­tro­phe zu ver­hin­dern? Was kön­nen wir da­zu bei­tra­gen? Was muss sich än­dern?

Termin

Mittwoch 19.September 2018

19:00 im Pfarr­saal

Eine Ver­an­stal­tung der Eine­Welt Grup­pe der Pfar­re Sand­lei­ten.

An­schlie­ßend kon­nten die Be­su­cher in ei­ner Pub­li­kums­dis­kus­si­on Fra­gen stel­len.

Zum Aus­klang Aga­pe mit Bro­ten, Auf­strich­en und Ge­trän­ken.

Einladung (PDF)
Einladung (PDF)

Vortragende

Dr. phil. Helga Kromp-Kolb

Lei­ter­in des Zent­rums für Glo­ba­len Wan­del und Nach­hal­tig­keit an der BOKU in Wien. Er­hielt zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen für ih­re Ar­beit und ihr Be­mü­hen in Um­welt­fra­gen, un­ter an­de­ren den Kon­rad-Lo­renz Preis 1991 und das gro­ße Sil­ber­ne Eh­ren­zei­chen für Ver­diens­te um die Re­pu­blik Ös­ter­reich 2013.

Düstere Aussichten

In ei­nem ein­drucks­vol­len Vor­trag führ­te Dr. Kromp-Kolb uns al­len vor Au­gen, wie Ernst die La­ge ei­gent­lich ist! Der Kli­ma­wan­del ist seit 1950 (nach En­de des 2.Welt­krie­ges) durch uns Men­schen ex­plo­diert. Das be­stä­ti­gen vie­le un­ab­hän­gi­ge Stu­di­en von For­schungs­ein­rich­tun­gen welt­weit. An Hand der Er­geb­nis­se ha­ben Wis­sen­schaft­ler ein er­schreck­en­des Bild für un­se­re Zu­kunft ge­zeich­net.

Der ra­sant stei­gen­de Ener­gie­ver­brauch, der noch im­mer vor­wie­gend mit fos­si­len Brenn­stof­fen ge­deckt wird, er­zeugt ei­nen Treib­haus­ef­fekt, der in den nächs­ten 30 Jah­ren zu ei­nem Tem­pe­ra­tur­an­stieg von 5 - 6° füh­ren wird. Wenn wir nicht so­fort da­ge­gen­steu­ern, wird das dra­ma­tische Fol­gen ha­ben:

  • Aus­trock­nen der Böden, Hun­ger
  • Wir­bel­stür­me, Über­schwem­mun­gen, Wald­brän­de
  • Ab­schmel­zen der Glet­scher und Po­le
  • An­stieg des Mee­res­spie­gels um 1 m in 50 Jah­ren, 20 Mio Leu­te be­trof­fen
  • Kli­­ma­­flüch­t­lin­­ge (ge­­schätz­­te 150 Mio bis 2050)

Treiber des Klimawandels

Dr. Hel­ga Kromp-Kolb nennt drei Trei­ber des stei­gen­den Re­ssour­cen­ver­brauch­es und der da­mit ein­her­ge­hen­den Um­welt­be­las­tung:

  • Be­völ­ker­ung (moment 7,8 Mrd, steigend)
  • Le­ben­sstil
  • Tech­no­lo­gie

Pariser Klimaabkommen 2015

Um die­se Ka­tas­tro­phe zu ver­hin­dern, ha­ben sich 2015 in Pa­ris 146 Na­tio­nen auf Maß­nah­men ge­ei­nigt, um den Tem­pe­ra­tur­an­stieg auf max. 2° bis 2050 zu be­schrän­ken. Ob je­des Land die­sen strik­ten Maß­nah­men­ka­ta­log auch um­set­zen kann (und will), ist noch fraglich.

"Laudato Si" von Papst Franziskus

Auch Papst Fran­zis­kus nimmt in sei­ner En­zyk­li­ka "Lau­da­to Si" Stell­ung zum Pro­blem des Kli­ma­wan­dels und be­zeich­net die ak­tu­el­le Le­bens­wei­se der Mensch­heit als „selbst­mör­der­isch“:

Der Rhyth­mus des Kon­sums, der Ver­schwen­dung und der Ver­än­der­ung der Um­welt hat die Ka­pa­zi­tät des Pla­ne­ten der­art über­schrit­ten, dass der ge­gen­wär­ti­ge Le­bens­stil nur in Ka­tas­tro­phen en­den kön­ne.

Und er fod­ert je­den von uns ein­dring­lich auf einen Bei­trag zu leis­ten:

Die Um­welt ist ein kol­lek­ti­ves Gut, ein Er­be der ge­sam­ten Mensch­heit und ei­ne Ver­ant­wor­tung für al­le. Oh­ne den Druck der Be­völ­ker­ung wird es kei­nen Fort­schritt in die­sen Fra­gen ge­ben.

Was können wir tun?

Grund­sätz­lich müs­sen wir un­se­re Wer­te über­den­ken und bei al­lem, was wir tun, auf Nach­hal­tig­keit prü­fen.

  • Weg vom Le­bens­stan­dard
  • Ver­zicht auf ma­te­ri­el­le Gü­ter, die Re­sour­cen und Ener­gie fres­sen, z.B.
    • Zu Fuß, Rad und Öf­fi statt Au­to
    • Kei­ne Ur­laubs­rei­sen mit Flug­zeug und Au­to
    • Nur ein Fern­se­her, Han­dy, Com­pu­ter pro Fa­mi­lie
  • Hin zur Le­bens­qua­li­tät, ge­mes­sen an Zu­frie­den­heit und Glück

Auch die Wirtschaft muss umdenken

Vie­le Be­trie­be ha­ben er­kannt, dass mit her­köm­mlich­en Pro­duk­ten kein Wachs­tum mehr mög­lich ist und ih­re gro­ße Chan­ce eher in Pro­duk­ten mit er­neu­er­ba­rer Ener­gie se­hen. Be­son­ders in den gro­ßen Wachs­tums­märk­ten, wie Chi­na und Af­ri­ka, setzt die Wirt­schaft be­reits ver­mehrt auf um­welt­scho­nen­de Tech­no­lo­gie und in­ves­tiert in er­neu­er­ba­re Ener­gien. Hier hinkt Eu­ro­pa lei­der et­was hin­ten nach, meint Dr. Kromp-Kolb, aber es gibt auch in Eu­ro­pa und in Ös­ter­reich vie­le Fir­men mit viel­ver­sprech­en­den nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten.

Was denkst du?

Be­su­cher wur­den ge­be­ten ih­re Ge­dan­ken zu die­sem The­ma auf klei­ne run­de Zett­eln zu schrei­ben und auf ei­ne Pin­wand mit ei­ner glü­hen­den Son­ne zu hef­ten:

Organisation

Franz Kropatschek und Peter Wirth


Fotos vom Vortag über Klimawandel, September 2018

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